Will man neue Technikelemente in das Training der Tennis Youngsters einfließen lassen, so hängt der richtige Zeitpunkt auch immer ein bisschen vom Fingerspitzengefühl des Trainers ab. 

Besonders sorgsam muss die irgendwann im Laufe der Ausbildung fällige Änderung der Griffhaltung beim Aufschlag angegangen werden. Die Kids bevorzugen am Anfang den einfachen „Bratpfannengriff“ (Foto 1), mit dem die an sich schon schwierige Aufschlagbewegung auf alle Fälle am einfachsten gelingt. Doch diese Griffhaltung sollte nicht für alle Ewigkeit gelten. Irgendwann im Alter zwischen 9 – 12 Jahren sollten sich die Schützlinge zusammen mit ihrem Trainer an die Umstellung vom Vorhandgriff hin zu einem Mittel- oder moderaten Rückhandgriff machen. Wartet man länger, so gelingt die Griffänderung unter Umständen nicht mehr so leicht. So oder so sollte man für diese neue Technik einige Wochen einplanen, ein Turnier sollte in dieser Zeit möglichst nicht geplant sein. Deswegen eignet sich als „Umstellungszeit“ am besten der turnierfreie Herbst. Denn es kann schon mal vorkommen, dass der „alte“ Aufschlag plötzlich weg ist, der „neue“ aber noch nicht richtig funktioniert. Da ist schon Geduld gefragt bis die geänderte Aufschlagbewegung sitzt. Die Mühe lohnt sich allemal, denn die Liste der Vorteile ist lang: Deutlich größere Beschleunigung, Aufschläge mit verschiedenen Drallvarianten wie „Slice“ oder „Kick“, verbesserte Körperstreckung…. sind nur einige davon. Wie das Ganze dann mal aussehen kann, zeigt der Aufschlag einer Profispielerin (Foto 2) in Perfektion.

Griffentwicklung bei Kindern und Jugendlichen

Um Drall geht es auch beim zweiten Tipp. Dass die Vorhand bei den Kleinsten von Beginn an mit Vorwärtsdrall gespielt wird, versteht sich von selbst. Schließlich ist der Vorhand Topspin derjenige Schlag, mit dem die Topspieler aus allen Lagen aggressiv zu spielen in der Lage sind. Auch das elfjährige Mädchen in Foto 3 verfügt schon über eine sehr ansehnliche Schlagtechnik, der in einer Entwicklung nach oben wohl keine Grenzen gesetzt sind. Trotzdem sollte man im Training ab und an auch dem Vorhandschlag mit Rückwärtsdrall etwas Zeit widmen.

Der Vorhand Slice (Foto unten) ist nämlich in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Da im modernen Tennis praktisch in jeder Höhe „gezogen“ wird ist scheinbar kein Platz mehr für diese Schlagtechnik. Doch dies trifft nur bedingt zu. Viele Profis wählen gelegentlich den Vorhand Slice als Returnvariante. Vor allem aber in schwierigen Situationen, wie zum Beispiel bei Bällen, die kaum noch zu erreichen sind, hat dieser Schlag seine Vorteile. Will man bei den Kids diesen Schlag üben, eignet sich dieselbe Griffhaltung wie bei einem Vorhandvolley. Technisch sind diese beiden Schläge ja auch fast identisch. Auch hier wird also der Griff gegenüber der Topspin Schlagtechnik verändert. Am besten zuerst im Kleinfeld üben, zunächst als Kombination Vorhand Slice und Vorhand Volley. Dann später Vorhand Topspin und Vorhand Slice mischen.